BlogMit dem „Holodeck“ dem Verbrechen auf der Spur

Mit dem „Holodeck“ dem Verbrechen auf der Spur

Beim Bayerischen Landeskriminalamt wird Science-Fiction Realität: In virtuellen, rekonstruierten Tatorten können Ermittlungen mit ganzen Teams auch lange nach der Tat durchgeführt werden.

Beim BLKA können im “Holodeck” mehrere Personen gleichzeitig einen digitalisierten Tatort virtuell besichtigen.

Zusammenfassung:

  • Zusammen mit dem Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) hat INCAS Training und Projekte GmbH & Co. KG die Entwicklung einer VR-Anwendung zur virtuellen Tatort-Besichtigung realisiert.
  • Die Anwendung findet praktischen Einsatz im sogenannten “Holodeck”, einem speziell eingerichteten VR-Raum. Eine gleichzeitige Nutzung von bis zu acht Personen in verschiedenen Rollen ist möglich.
  • INCAS entwickelte diverse Module der genutzten Software und führte zudem das Training der BLKA-Mitarbeiter durch.
  • Die Anwendung wird zur Unterstützung der Rechtsprechung verwendet und befindet sich aktuell in der „Proof of Concept-Phase“. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung ist geplant.

Die Ausgangslage:

Das BLKA ist eine innovative Polizeibehörde des Freistaats Bayern mit Schnittstellen zu Bund und Ländern und kümmert sich um die Bekämpfung schwerer Straftaten, organisierter Kriminalität und Terrorismus.

Bereits seit Jahren setzt das BLKA modernste Technologien ein, um Tatorte effizient zu dokumentieren und zu analysieren. Ein umfangreiches forensisches Team ist mit der digitalen Erfassung von Tatorten betraut und bedient sich dabei fortschrittlicher Methoden wie Photogrammetrie, Laserscanning und Drohnenaufnahmen. Durch den Einsatz dieser hochmodernen Mittel kann das BLKA detaillierte 3D-Rekonstruktionen von Tatorten erstellen, was eine präzise und umfassende Analyse ermöglicht.

Diese Technologien tragen dazu bei, Ermittlungen zu optimieren und die Aufklärung von Straftaten weiter zu verbessern.

Der nächste Sprung ist die Zusammenführung dieser verschiedenen forensischen Methoden in eine umfassende Holodeck-Lösung. Das BLKA kann somit seine Möglichkeiten um eine virtuelle Tatortsbegehung mittels aktueller Virtual Reality Technologien erweitern.

Die Entwicklung einer umfassenden und medienübergreifenden Software zur virtuellen Tatortsbegehung war eine völlig neue Herausforderung. Für die Umsetzung musste ein kompetenter Partner mit an Bord geholt werden. Die Entwicklung dieser Anwendung sollte zu einem offenen Framework führen, das weiterentwickelt und fallbezogen individuell angepasst werden kann.

Sowohl das Training der Mitarbeitenden, die Entwicklung von Softwaremodulen und die Beratung konnten von INCAS abgedeckt werden.

Ralk Breker hat klare Vorstellung bei der Umsetzung seines Projekts “Holodeck”

Die Entwicklung

Ralf Breker, Leiter der forensischen Medientechnik beim Bayerischen Landeskriminalamt und Hauptverantwortlicher für das “Holodeck” Projekt, ist mit einer klaren Vision an INCAS herangetreten. Seine langjährige Erfahrung im Bereich der Forensik lieferte ihm eine genaue Vorstellung, wie eine sinnvolle Software zur virtuellen Tatortsbegehung aufgebaut sein muss.

Gemeinsam mit INCAS entschied man sich zur Verwendung der Unreal Engine, denn diese bietet sowohl bei der visuellen Darstellung als auch bei der Abbildung essenzieller Workflows, wie das Verarbeiten sehr großer 3D-Daten, wie sie beim Scannen der Tatorte anfallen, den optimalen Funktionsumfang.

Dank der Erfahrung von INCAS im Bereich der Virtual Reality Entwicklung wurde die Software von Anfang mit offenen Standards gestaltet, sodass die Wahl spezifischer VR-Brillen nur eine untergeordnete Rolle spielte. Das BLKA hatte sich beispielsweise zum Start für den Einsatz von HTC Vive Pro Eye entschieden und konnte über den Verlauf der Entwicklungszeit fließend auf HP Reverb G2 sowie HTC Vive Elite wechseln.

Eine weitere Herausforderung, die nur gemeinsam gelöst werden konnte, war der Wunsch von Ralf Breker, die Anwendung so zu entwickeln, dass die gesamte Bedienung einheitlich in VR als auch am Bildschirm erfolgen kann.

“Virtual Reality ist eine Zukunftstechnologie mit großem Nutzen für uns. Es braucht allerdings ein wenig Zeit, bis die Technologie flächendeckend eingesetzt werden wird. Um auch anderen Kolleginnen und Kollegen in der Forensik den Zugang zu ermöglichen, ist eine Verwendung am Bildschirm essenziell für die Akzeptanz unsere Software”, so Breker.

Aus ergonomischer Sicht war und ist diese Anforderung besonders anspruchsvoll. Auf einem PC bedienen Anwender die Tatort-Anwendung mit Maus und Tastatur. In der virtuellen Welt sind es allerdings die eigenen Hände, die zum Eingabemedium werden. Dank kreativem Teamwork wurden schnell kleine UI-Prototypen entwickelt, gemeinsam erprobt und letztendlich als geeignet befunden und implementiert. Als Ergebnis kann die Anwendung nun auch von VR-ungeübten Menschen am Bildschirm oder in der virtuellen Welt über natürliche Hand-Interaktion bedient werden.

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 So sieht ein virtueller Tatort in der Anwendung aus.


Der Einsatz

Am Standort des BLKA in München gelang es, einen großen Raum mit ausreichend Platz zu finden, um das Holodeck auch physisch zu realisieren. Dort können neue Szenarien und neue Updates während der Projektlaufzeit getestet werden. Es ermöglicht den Protagonisten vor Ort jederzeit virtuelle Tatortsbegehung durchzuführen.

Mehrere VR-Brillen, wahlweise drahtlos oder mit einem Kabel mit Hochleistungs-PCs verbunden, agieren innerhalb einer großen Multiplayer-Anwendung synchronisiert. Ein Operator kann jederzeit den Status aller User auf einem Bildschirm beobachten und Hilfestellung bei der Bedienung geben. Der VR-Moderator steuert, mit nur ihm zur Verfügung stehenden Funktionen, den gesamten Ablauf der Tatortsbegehung und hat beispielsweise Einfluss auf die zeitliche Abfolge aller Animationen, der Anzeige einer 3D-Szene oder dem Einblenden von Fotos, Videos oder 3D-Objekten, wie einer Tatwaffe oder anderer Asservate.

Als Rolle des Zuschauers gibt es die Möglichkeit, sich passiv durch die Begehung leiten zu lassen. Sie ist geeignet für Richter, Opfer oder sogar Täter und kann um spezielle Funktionen, wie beispielsweise Eye-Tracking zur Aufzeichnung einer “Blick-Heatmap” erweitert werden.

Die Anwendung wurde bereits eingesetzt, um ein Zugunglück in Burgrain oder den Fall eines S-Bahn-Schubsers in München zu rekonstruieren.

Sie dient in diesen Fällen dazu, um Schilderungen von Beschuldigten oder Zeugen auf Plausibilität zu überprüfen. Die Anwendung hilft vor allem bei großen komplexen Kriminalfällen.

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Alle User sind gleichzeitig in derselben Anwendung. In unterschiedlichen Rollen.

Die Zukunft

Das Entwickler-Team beim BLKA ist gewachsen und führt die Entwicklung fort. INCAS bietet hier neben der Projektentwicklung auch die Schulungen zur eingesetzten Unreal Engine an.

Ralf Breker sagt über die zukünftige Entwicklung der Anwendung: “Wir sammeln jetzt viel Erfahrung durch die ersten Einsätze im Holodeck und das Feedback ist ausgesprochen positiv. Dabei gibt es schon erste sinnvolle Ideen zur Erweiterung. Ich kann es kaum erwarten, mit unserem Team die Anwendung über die nächsten Jahre dank dem Feedback aller Kolleginnen und Kollegen weiter auszubauen.”

Wir von INCAS bedanken und für diese ausgesprochen produktive Mitarbeit an diesem sinnstiftenden Projekt und freuen uns auch in der Zukunft darauf, einen Beitrag leisten zu dürfen, dem Verbrechen auf die Spur zu kommen.

Vielen Dank an Ralf Breker für seine zukunftsweisenden Ideen sowie das Vertrauen in uns, diese umsetzen zu können. Danke auch an sein professionelles Team für die tolle Zusammenarbeit.

VR-Brille, PC, Tablet und Smartphone – Dank Multi-Operabilität kann die Software flächendeckend eingesetzt werden.

Pressespiegel (Auswahl)

Süddeutsche Zeitung
„LKA stellt Tatorte mit „Holodeck“ digital nach“

BILD Zeitung
„Jetzt wird auf dem Holodeck ermittelt“

Südwestrundfunk
„Das Holodeck der Polizei: Fälle aufklären am virtuellen Tatort“

münchen.tv
„Virtuelle Verbrecherjagd – BLKA präsentiert neues Holodeck“

Galileo – ProSieben
„Polizeiarbeit der Zukunft: Werden Kriminelle demnächst an virtuellen Tatorten überführt?“

ntv
„Verbrecherjagd als Avatar: LKA baut mit „Holodeck“ Tatorte virtuell nach“

NANO (ZDF)
Virtuelle Verbrechensaufklärung

Kontakt

Stephan Otten
Geschäftsführer
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